Grundsätzlich können Lymphödeme an allen Körperbereichen entstehen, so z. B. an den Armen, den Beinen, am Bauch, im Gesicht, am Hals oder im Genitalbereich. Das wesentliche Merkmal eines Lymphödems ist die Schwellung an der betreffenden Körperstelle durch die Ansammlung von Lymphflüssigkeit. Bei einem weit fortgeschrittenen Erkrankungsstadium kann die befallene Gliedmaße um mehr als 200 Prozent ausgedehnt sein. Dabei fühlt sich der Körperteil schwer an, verursacht Schmerzen und die Betroffenen haben eine zum Teil stark eingeschränkte Bewegungsfreiheit. Darüber hinaus kann es, aufgrund der äußerlich sichtbaren Symptome, auch zu psychischen Problemen kommen.
Viele Lymphödeme werden durch eine Krebserkrankung oder Krebstherapie ausgelöst und stehen zeitlich in engem Zusammenhang mit dieser. Dies bedeutet, dass das Lymphödem oft ein bis zwei Jahre nach einer Krebstherapie auftritt. Dabei kann man ein Lymphödem vor allem in der frühen Phase oft nicht sofort erkennen, weil es schleichend beginnt. Folgende Krankheitszeichen sind hier auffällig:
Weitere Symptome treten meist im längeren Verlauf des Lymphödems auf. Zu diesen zählen z. B. verbreiterte Falten und Furchen in der Haut. Wenn das Lymphödem fortschreitet, kann man in der Regel die Haut nicht mehr hochziehen. Dabei werden die Haut und das Bindegewebe immer härter. Durch ein Lymphödem können sich im fortgeschrittenen Stadium die Formen von Fingern und Zehen stark verändern; sie sind nicht mehr nur angeschwollen, sondern sehen vollkommen anders aus. Auch die Haut kann erheblich in Mitleidenschaft gezogen werden. Sie kann sich verfärben. Dies liegt an der stärkeren Durchblutung der Haut. Adern treten sichtbarer in Erscheinung – dies besonders nach einer Bestrahlung. Das primäre Lymphödem beginnt meist an den Zehen und am Fußrücken, das sekundäre in der Achsel oder in der Leiste.
Fedor Singer