Tipps für die Kompressionstherapie

Kompressionsstrümpfe sind Bestandteil der Kompressionstherapie bei einem Lymphödem. Man sollte Kompressionsstrümpfe jeden Tag reinigen; dies ist aus rein hygienischer Sicht unerlässlich. Das Waschen kann dabei von Hand oder bei 30 °C im Schonwaschgang erfolgen. Diese Handhabung erhält auch die Spannkraft des Produkts. Schon bei der ersten Verordnung kann man sich zwei Strümpfe verschreiben lassen, die man dann abwechselnd trägt und wäscht.

Kompressionsstrümpfe richtig anziehen

Um Kompressionsstrümpfe bei einem Lymphödem anzuziehen, bietet sich folgende Vorgehensweise an:

1. Als Erstes streift man den Kompressionsstrumpf über den linken Unterarm und greift dabei hinein. Die Finger sollten im Inneren des Strumpfes die Ferse umfassen. Der Strumpf wird dabei nicht aufgerollt.
2. Dann nimmt man mit der anderen Hand das Strumpfende und zieht den Strumpf von innen nach außen, also auf links; und zwar nur bis zur Ferse. Die linke Hand hält nach wie vor das Fußende fest.
3. Nun sollte man mit beiden Händen das eingeschlagene Fußende auseinanderziehen, um es zu weiten. Dann schiebt man es langsam über den Fuß und die Ferse.
4. Jetzt schlägt man den Strumpf schrittweise wieder von innen nach außen, also auf rechts. Zu diesem Zweck zieht man das Ende des Strumpfs schrittweise über Fuß und Ferse.

Eine Hilfe beim Anziehen der Kompressionsstrümpfe sind spezielle Noppenhandschuhe. Diese haben an der Unterseite Noppen, die das Anziehen erleichtern, denn sie halten den Stoff besser fest. Es gibt auch Anziehhilfen, die über den Strumpf gestülpt werden, um dort den Fuß hineinzustellen. Diese sind besonders sinnvoll, wenn man Probleme mit dem Bücken hat. Wenn die Zehen nicht von dem Lymphödem betroffen sind, bieten sich unter Umständen Kompressionsstrümpfe an, die an den Zehen offen sind. Diese kann man z. B. mithilfe von Gleitsocken anziehen.

Den besten Druck bei einem Lymphödem erzeugen übrigens dicke und fest rundgestrickte Kompressionsstrümpfe. Außerdem ist es wichtig, die Strümpfe nicht zu verändern, vor allem nicht durch Einschnitte am Ende, denn dann ist ihre Wirkung nicht mehr gegeben.

Fedor Singer